Was das neue EU Copyright für das Digitalmarketing bedeutet

Bild: Carlos Maya | CC BY 2.0 | https://www.flickr.com/photos/carlos_maya/5165377895

Gestern nahm das EU Parlament in 2. Abstimmung das umstrittene neue Copyright Gesetz an. Das Lager der “Medienlobby” hat damit wohl gewonnen, “Leistungsschutz” für Presseverleger (“Linktax”, Art. 11) und Copyright Haftung & Kontrolle für Plattformbetreiber “”Upload Filter” Art 13) werden damit eingeführt.

Auch wenn das neue Urheberrecht noch nicht endgültig entschieden ist – es geht nun in den Trilog zwischen EU Parlament, EU Kommission und den Mitgliedsstaaten und vor den EU Wahlen im Mai 2019 wird im EU Parlament darüber nochmals final abgestimmt – ist es ziemlich sicher, dass es kommen wird, wie netzpolitik.org gestern urteilte.

Grund und Zeit genug, dass sich alle davon Betroffenen im Medien- und Digital-Business nun rechtzeitig darauf vorbereiten und einstellen sollten – auch damit ein Chaos wie bei der DSGVO ausbleibt.

Was in der EU-Urheberrechtsreform konkret steht.

Schauen wir zuerst mal an, was da nun genau beschlossen wurde und welche Auswirkungen es haben kann (hier kann man den ganzen Gesetzesentwurf nachlesen – Danke an Julia Reda für die Transparenzschaffung, der Text ist nun auch bei der EU auf Deutsch verfügbar).

Zum einen sind da die Auswirkungen, die schon reichlich behandelt wurden, u.a. von Julia Reda, Golem, Netzpolitik.org, Zeit.de:

Technologieriesen müssen für Verwendung (und Teilen) von Inhalten von Künstlern und Journalisten (und Verlagen) zahlen, dies gilt auch bei Verlinkung. Kleine Firmen und priavte Nutzer sind vom Anwendungsbereich der Richtlinie ausgeschlossen. Hyperlinks, „neben denen einzelne Wörter stehen“, können frei geteilt werden. (Quelle: PR Meldung EU Parlament).

Hochgeladene Inhalte (Bilder, Texte, Tonaufnahmen, Videos…) von Nutzern müssen von Plattformbetreibern auf Urheberrechtsverletzungen kontrolliert werden, die Betreiber haften für solche Verletzungen.

Eine Frage der Definition und Umsetzung – und der Gerichte.

Die Urheberrechtsreform bietet dabei leider (noch) jede Menge Interpretationsspielraum, wenig Antworten für die praktische Umsetzung und hinterlässt offene Fragen:

Definition “Presseveröffentlichung”: “Journalist” ist kein geschützter Begriff, daher müssten eigentlich auch Veröffentlichungen von Bloggern bzw. Blogs, aber auch von “Influencern” als neue Mediaform unter die sogenannten Presseveröffentlichungen fallen. Gleiches gilt defacto auch für alle Formen von Veröffentlichungen im Bereich des Content Marketings – sofern man dieser Definition hier folgt. Dies umso mehr, da diese Inhalt oft auch von Verlagen und Journalisten erstellt werden. Und – last but not least – die gleichen Rechte sollen auch Sportveranstalter erhalten.

Definition Urheber und Urheberrechte: Hierunter fallen Autoren und alle anderen Rechteinhaber an Inhalten, was im Prinzip auch auf Marken, Agenturen und Unternehmen sowie auch die Nutzer selbst wie auch Blogger und Influencer zutrifft.

Definition Anbieter von Online-Inhaltsweitergabediensten und Anbieter von Diensten der Informationsgesellschaft: Im Prinzip wäre das jedweder Inhalteanbieter, bei dem Inhalte publiziert hochgeladen, geteilt oder veröffentlicht werden können und der ein gewerbliches Ziel verfolgt bzw. seine Inhalte bewirbt. Aber es gibt Ausnahmen: nicht kommerzielle Angebote (also ohne gewerbliches Umsatz-Interesse oder nicht beworbene Angebote), wissenschaftliche Angebote oder von Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen sind davon nicht betroffen (dazu zählen alle Unternehmen, die weniger als 250 Personen beschäftigen und die entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. EUR erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Mio. EUR beläuft – siehe auch hier im Detail).

Entgelt für Rechteinhaber bei Nutzung von Inhalten durch Anbieter von Online-Inhaltsweitergabediensten und Anbieter von Diensten der Informationsgesellschaft: Nutzung kann dabei schon die einfache Verlinkung meinen. Davon ausgenommen sind Hyperlinks, neben denen einzelne Wörter stehen, wobei die Frage sich stellt, wie dies konkret dann aussieht – etwas so?

Neu: “Entlassung Maaßen” oder “Maaßen Spitze” statt bisher: “GroKo-Krach wegen Maaßen! SPD-Spitze verlangt Entlassung des Verfassungsschutzpräsidenten, Seehofer stützt ihn” bzw. so https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/spd-fordert-entlassung-von-verfassungsschutzpraesident-maassen-muss-weg-57230626.bild.html

Haftung für von Nutzern hochgeladene Inhalte – Inhalte ohne Nutzungszustimmung dürfen nicht verfügbar sein:  Dies betrifft alle Inhaltearten (Ton, Video, Bild, Text) und umfasst letztlich auch alle hochgeladenen bzw. geposteten Links. Problematisch hierbei ist, dass Links meist die gesamte Überschrift einer Presseveröffentlichung beinhalten sowie eine kurze Text- und Bildvorschau, was eigentlich dann nicht mehr erlaubt sein sollte. Die Haftung gilt nur bei Inhalten von Nutzern, die nicht gewerblich handeln. Theoretisch geht dies nur über technische Uploadfilter, die jedoch nur schwer unterscheiden werden können zwischen gewerblichem und privatem Zweck, mit oder ohne Urheberrecht usw., zudem ist unklar, wie bei geposteten Links von Presseveröffentlichungen verfahren werden soll. Da im erweiteren Sinn zu den Online-Inhaltsweitergabediensten auch Blogger und Influencer, aber auch verlagseigene Content Marketing Angebote und Verlagsangebote – wie etwa Hörzu Produktest (Axel Springer), Markenjury (G+J) oder Brand You Love (Burda) – gehören könnten, müssten auch diese entsprechende Urheberrechts-Kontrollen durchführen.

Neue EU Gesetzesinitiative: Upload Filter für “Terror-Inhalte”: Wie Golem berichtet, plant die EU zudem noch neue Gesetze, die terroristischen Inhalte im Netz durch Upload Filter verhindern sollen. Betroffen davon sind alle “Hosting Service Providers”, umfassend nicht nur Facebook & Co., sondern  “alle Anbieter, die Informationen von Inhalteanbietern (“Content Provider”) speichern und verfügbar machen.” Als “Content Provider” gilt dabei jeder “Nutzer, der Informationen zur Verfügung gestellt hat, die auf Wunsch des Nutzers bei einem Hostanbieter gespeichert sind oder wurden”. Ein heisses Eisen also, speziell für Anbieter mit nutzergenerierten Inhalten. Die EU meint dazu: “Angesichts der Art des Problems und der Notwendigkeit, den Missbrauch kleiner Plattformen zu verhindern, sind keine Ausnahmen für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) für irgendeine Option vorgesehen.”

Evt. ändert sich die derzeit noch unklare Situation ja in den Verhandlungen im Trilog, aber es bleiben Zweifel, dass das finale neue Urheberrecht konkreter werden wird. Die DSGVO mag da als mahnendes Beispiel gelten.

Daher werden in Folge Gerichte erst über Jahre für Klarheit sorgen. Zudem stellt sich die Frage, ob das Urheberrecht, speziell Art 11 und 13, verfassungskonform ist und nicht ggf. das einseitig auf nur “Verlage” und “Presseveröffentlichungen gemünzte Recht nicht auch dem Gleichheitsgrundsatz entsprechend für jeden Content-Urheber und Veröffentlicher (also auch Influencer, Blogger, Nutzer usw.) anzuwenden ist.

In dem Fall müssten Google & Co. ggf. dann auch für einen verlinkten Blogartikel von MR. WOM Entgelt zahlen oder verlagseigene Plattformen etwa Markenjury oder Influencerportale, in den nutzergenerierte Inhalte hochgeladen und geteilt werden, Entgelte an die Urheber = Nutzer ausschütten.

Kein “shared Content” mehr? Was die EU-Urheberrechtsreform für das digitale Marketing bedeuten könnte.

Eine wichtige Frage für Werbetreibende, Agenturen aber auch die Media- und Marketingangebote von Paid, Owned und Earned Media Anbietern dürfte nun lauten: Wie wirkt sich das neue Gesetz auf das Nutzerverhalten und das Digital Marketing aus – ist das das Ende von shared, user-generated und viralem Content und Onlinebewertungen im Web?

Hierzu sei mal der Blick in die Glaskugel gewagt mit folgenden Thesen:

  1. Weniger Shared und linked Content: Das Publizieren, Hochladen und Teilen von Inhalten und Verlinkungen wird für Nutzer schwieriger werden. Uploadfilter oder andere Kontrollmechanismen werden nicht sekundenschnell arbeiten können. D.h. das sozialmediale Teilen wird zeitlich verzögert, was aber diametral zum Nutzerverhalten steht. Zudem wird mehr Content ausgefiltert. Nutzer, deren Inhalte abgelehnt werden, posten in Folge weniger oder gar nicht mehr. Zudem könnten Plattformen gewzungen sein, haftungstechnisch auf der sicheren Seite zu sein und versuchen, die Haftung in Teilen auf den Nutzer abzuwälzen. Den Nutzer wird also das Teilen von Inhalten – speziell von Medien und Marken verleidet.
  2. Weniger shared und linked user Content haben Einfluss auf Google Search und die Sichtbarkeit im Web: 80% aller Webinhalte sind nutzergeneriert. Ein Teil davon ist medien- und markenbezogener Content bzw. Verlinkungen dazu, dieser Anteil wird sinken. Da Google Nutzerinhalte im Searchranking wie auch Facebook Nutzerinhalte im Stream stärker gewichten, wird die Sichtbarkeit von Medien- und Marken-Content im Web zurückgehen.
  3. Schwierigeres Umfeld für Anbieter in Bereich Shared Content: Marketing via Mediaangebote im Bereich Mikro-Influencer, Word of Mouth und Produkttests dürfte deutlich komplexer und teurer werden – speziell im Online Bereich. Nutzer werden weniger Teilen und weniger Motivation zum Teilen haben, d.h. die Reichweiten sinken. Uploadfilter und unklare Rechtslagen machen das Geschäfts komplizierter. Dass ausgerechnet Verlage, die oft in diesem Bereich enagiert sind, davon betroffen sein werden, war sicher nicht im Sinne der Medienlobby, die das neue Urheberrecht massgeblich beeinflusst hat. Allerdings: Marketingangebote für Offline Word of Mouth könnten die Gewinner sein.
  4. Influencer Marketing – Hype gestoppt durch Urheberrecht? Influencer könnten ebenfalls als Online-Inhaltsweitergabedienste oder aber als Nutzer mit gewerblichem Interesse eingestuft werden. Mit den entsprechenden Folgen: Höhere Komplexität, noch mehr Rechtsunsicherheit, Haftung und ggf. Entgeltpflichten für Urheberrechte, was dazu führen könnte, dass diese Werbeform ggf. sogar stirbt. Für Werbetreibende, aber auch Agenturen und Verlage (die dort auch mittlerweile aktiv sind) wäre das ein Verlust eines interessanten Marketinginstruments.
  5. Content Marketing vor dem Aus? Gerade Verlage haben in den letzten Jahre massiv in das Content Marketing investiert. Ihre Media-, Verlags- und Content Marketing Angebote sind meist eng verzahnt – und nutzen die Presseveröffentlichungen von Verlagen für Reichweite und Konsumentenaktivierung. Sofern das Urheberrecht auch hier Güligkeit entfalten sollte, würde auch hier nicht mehr verlinkt und geteilt. Reichweiteneinbussen, höhere Kosten und schlechtere Werbewirkung wären die Folge. Eigentlich schade, denn gerade das Content Marketing bietet Verlagen eine gute Einnahme- und Werbetreibende ein effektive Werbe-Option für die Zukunft.
  6. Das Horror-Szenario: Plattformen untersagen einfach das Hochladen und Teilen bestimmter Inhalte und setzen keine Links mehr. Bei Instagram z.B. kann man zwar Fotos teilen (welche dann mit Filtern geprüft werden müssten), aber Verlinkungen sind schon per se nicht möglich. Ggf. werden Plattformen nur noch Links zu privatem Content erlauben und bestimmte Inhalte-URLs einfach blacklisten, etwa die von Presseveröffentlichungen. Für die Verlags-, aber auch die Content & Viral Marketing- wie Agenturbranche hätte das dramatische Folgen – denn ihre Inhalte könnten gar nicht geteilt werden.

Fazit: Online Marketing ist (teilsweise) tot, es lebe das Offline Marketing

Das neue Urheberrecht bzw. seine Folgen können dazu führen, dass dem Nutzer (wie auch den Plattformen) das Teilen und Verlinken enorm verleidet wird. Damit werden jedoch etablierte Wirk- und Erfolgsmechanismen im heutigen Online Marketing verhindert, teils sind es sogar die effektivsten und effizientesten und damit erfolgreichsten Mechaniken. Das ist bedauerlich für Werbetreibende, Plattformen wie auch Nutzer. Gerade das Teilen und Verlinken von Inhalten ist ein Kernelement des Netzes, es kann also gut sein, dass wir alle nicht mehr so gerne dann online sind (oder aber dann im Darknet sind).

Des einen Leid ist aber des anderen Freud: Der Nutzer wird ggf. statt online nun wieder offline per Mundpropaganda mehr Inhalte teilen, Face-to-Face Word of Mouth Marketing könnte also einen Schub erfahren. Ggf. wird auch die Offline Welt inkl. Printmedien usw. wieder attraktiver. Ob aber Online-Presseveröffentlichungen wieder mehr genutzt bzw. finanziell erfolgreicher sein werden, ist fraglich.

Es könnte auch sein, dass das shared Web in Zukunft nur noch aus User Content (inkl. Blogger & Influencer Content), Online Shops und von Plattformbetreibern selbst erstellten News (Amazon ist ja bereits Content Produzent) besteht. Letztere hätten zumindest das Geld dafür, eigene News zu produzieren oder die Inhalte der Nutzer zu kuratieren.

Was meint die Werbetreibende Wirtschaft dazu?

Eine spannende Frage ist abschliessend, wie Werbetreibende damit nun umgehen und ob sie ggf. gegen das neue Urheberrecht mit ihrer Lobby vorgehen? Schliesslich hat die OWM neu den Nutzer in den Kern ihrer Bemühungen gestellt:

„Es ist höchste Zeit, den Menschen wieder ins Zentrum aller digitalen Marketingaktivitäten zu stellen und seinen Bedürfnissen bei der Planung und Umsetzung den Vorrang zu geben.“ (Tina Beuchler)

Angesichts der zahlreichen Beschwerden, Proteste und auch Demonstrationen vieler Internet-Nutzer der letzten Tage zum nun beschlossenen Urheberrecht – die oft von den etablierten Medien totgeschwiegen wurden – müsste die OWM nun ihren Worten Taten folgen lassen. An der dmexco – der digitalen Leitmesse der Branche – hätte die Werbewirtschaft dies tun können, allerdings war von ihr dazu nichts nur wenig zu hören*.


*Nachtrag (2): Lt. Horizont wurde zumindest am “Fireside Chat” der dmexco18 darüber ein wenig geplaudert.


Nachtrag (1): MR. WOM ist kein Jurist, daher wäre es spannend die o.g. Thesen zur Folgewirkung des EU Urheberrechts mal durch Juristen abzuklären.

Einen ersten Versuch dazu gibt es hier durch MEEDIA und Rechtsanwalt Solmecke

Warum wohl Upload Filter sicher kommen müssen und was das praktisch zur Folge hat, erklärt Johnny Haeusler schön im wired.

Wie dem auch sei, Eure Meinung ist gefragt und die Diskussion ist hiermit eröffnet. Jeder ist eingeladen, die o.g. Thesen per Kommentar zu hinterfragen, ergänzen oder vertiefen.

Klaus Eck zumindest meint dazu gerade auf Twitter: “Ich glaube nicht, dass das Content Marketing durch das neue EU Urheberrecht tot ist. Jedes Unternehmen kann seine Owned Media weiterhin pflegen und zumindest weiterhin auf diejenigen verlinken, die dem vorab zustimmen.”

Was denkt Ihr?

 

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#dmexco 2017 – der Kunde im Mittelpunkt der Digitalisierung

Bald ist es wieder soweit: Am 13. und 14. September 2017 öffnet die dmexco wieder ihre Pforten für mehr als 1.000 Aussteller, 50.000 Besucher in neu noch mehr Hallen.

Der Kartenverkauf beginnt heute – bis 21. August kosten die Tickets 99 €, danach wird es dann teurer.

Was die dmexco dieses Jahr bietet?

Man mag sich fragen, ob es nach den letzten Erfolgsjahren wieder neue Superlative geben wird?

Das Motto der Messe lautet in 2017 “Lightening the age of tranformation” und verspricht einiges. Bleibt zu hoffen, dass auch Pro und Kontra “beleuchtet” werden und auch Kritisches “ausgeleuchtet” wird, wie etwa die “dunkle Seite” des digitalen Marketing.

MR. WOM setzt jedenfalls darauf, dass es lt. dmexco auch jede Menge querdenkende Inspiration zum Thema “Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten steht immer noch der Mensch als Konsument” geben wird. Anderenfalls wäre wirklich ein Urlaub in der Südsee eine bessere Alternative

Dieses Jahr wird es zudem eine “World of Experience” Hall geben, von der sich MR. WOM einiges verspricht. Digitales endlich mal zum Anfassen, selber erleben. Denn letztlich geht es einzig und allein um den Konsumenten und seine Erfahrungen.

Apropos Konsument – das Thema ist so neu nicht – bereits an der dmexco 2014 hat der Digital Prophet von AOL – David Shing – schon sehr vieles dazu gesagt.

MR. WOM ist sehr gespannt, ob die ausstellenden Marketing- und Medienanbieter ebenso wie die CMOs der grossen Marken in ihren Keynotes auf den Bühnen an der dmexco 2017 dazu wirklich Innovatives bieten und nicht weiter den aufgewärmten Werbe-Bling-Bling um “tolle” Reichweiten, Attention und Big Data.

Sondern echte Lösungen und Erkenntnisse auf breiter Linie zu Earned Media (z.B. User-generated Content) und Consumer Collaboration, die den Konsumenten als Menschen in den Mittelpunkt stellen und ernst nehmen, wie es das Cluetrain Manifest bereits seit 1999 eigentlich richtigerweise fordert, das aber wohl von keinem Marketingleiter bisher beachtet wurde.

In diesem Sinne – wir sehen uns auf der dmexco?! (wen von Euch würde ich stattdessen in der Südsee treffen?)

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Bildquelle: Screenshot Website dmexco.de

 

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MR. WOM goes trnd – was bleibt und was sich ändert

Nicht nur die Spatzen zwitscherten es mittlerweile „vom DACH“, auch die Medien haben schon darüber berichtet: MR. WOM alias Mark Leinemann ist nun bei trnd an Bord – dem führenden Anbieter für Collaborative Marketing in Europa (siehe Meldungen z. B. von New Business oder der  Handelszeitung sowie die offizielle Meldung von trnd).

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Bildquelle: Martin Kroll W&V

Da darf natürlich – auch im Sinne der Transparenz – eine Stellungnahme von MR. WOM im Blog nicht fehlen (auch wenn diese als MR. WOM im gewohnt typischen Stil der 3. Person singular verfasst ist, ist als Absender damit durchaus Mark Leinemann in der 1. Person singular gemeint):

Zuerst einmal ist MR. WOM sehr glücklich und dankbar, mit und für trnd tätig werden zu dürfen und freut sich auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kollegen bei trnd.

Die Entscheidung zur Tätigkeit für trnd war wohl überlegt und wurde von MR. WOM´s Mission geprägt, einerseits seinen Kunden optimale „WOMMablity“ (Weitererzählbarkeit) auf hohem Niveau zu bieten und andererseits als „Botschafter“ das Thema Word of Mouth im Markt bekannter zu machen.

In der Position als Client Service & Consulting Director darf MR. WOM nun neben der Beratung und Umsetzung von Collaborative Marketing Lösungen für Marken in Deutschland, Österreich und der Schweiz die trnd DACH GmbH auch als “Erster Botschafter” für Collaborative Marketing in der Öffentlichkeit vertreten – z.B. als Speaker bei Kongressen und Events (wie etwa der W&V Marketing Convention am 16. Juni 2015).

Mitentscheidend war dabei sicher auch, dass MR. WOM – neben seiner Tätigkeit für trnd – auch nach wie vor MR. WOM bleiben darf.

Was bleibt und was sich ändert

Wer MR. WOM besser kennt, der weiss, dass MR. WOM auch in der Vergangenheit zusätzlich zu seiner Tätigkeit als MR. WOM bereits für andere Word of Mouth Anbieter aktiv war.

So unterstützte er u.a. bis Ende 2014 ein österreichisches Word of Mouth (WoM) Startup im Bereich Strategie, Sales und Business Development und verantwortete von 2010 bis 2012 die Vermarktung eines holländischen WoM Anbieters in D A CH.

Diese Kombination macht damals wie heute Sinn, bietet sie interessierten Kunden doch die Möglichkeit eines 360 Grad One-Stop-Services im Bereich Word of Mouth Marketing – vom Knowledge Transfer via Blog, Key Notes, Seminare und der Strategieberatung über die Umsetzung von Kampagnen bis hin zu Systemen und Solutions für Word of Mouth Marketing.

Daran ändert sich auch jetzt nicht viel für Marken und Marketingverantwortliche, die nach dem optimalen WoM suchen. Bestehende und neue Kunden dürfen sich daher auch in Zukunft bei MR. WOM über ein breites Angebot folgender Word of Mouth Marketing Services freuen:

Gleichwohl gibt es auch ein paar Änderungen – zum Vorteil für Kunden von MR. WOM:

Durch die Tätigkeit von MR. WOM für trnd profitieren Kunden von der 10-jährigen Erfahrung von trnd aus mittlerweile 800 WoM Kampagnen.

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 Bild: trnd

Darüber hinaus können Kunden von MR. WOM die im Markt erprobte IT-Lösung trndsphere™ für das Collaborative Marketing mit ihren Konsumenten im Sinne einer Branded Community nutzen. Mit der SaaS (Software as a Service) Lösung von trnd lassen sich Collaborative Marketing Tools als Kampagnen und als Social CRM individuell, schnell und einfach in jede bestehende Marketing- und Softwarelandschaft integrieren.

Kunden von MR. WOM haben dadurch doppelte Vorteile: individuelle und kreative Beratung und Wissensvermittlung in Sachen WoM und umfassende Collaborative Marketing Lösungen für Word of Mouth Marketing Kampagnen, die CoCreation via Realtime Consumer Insights zur Produktentwicklung und die Generierung von Social Content.

Wer noch mehr wissen will, oder auch Interesse an den Möglichkeiten des Collaborative Marketings via trnd hat, der hinterlässt einen Kommentar hier im Blog oder meldet sich direkt bei MR. WOM – denn Word of Mouth beginnt immer mit einem Gespräch 😉

MR. WOM freut sich über Ihr/Euer Feedback.

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Marketing mit und für Menschen

Die Marketingbranche steht diese Woche ja bekanntlich ein wenig unter dem Einfluss des Cannes Lions Festivals. Seit 21.6. wird in Cannes über Kreativität, Werbung und Marketing gesprochen und es werden die begehrten Löwen-Award verliehen.

MR. WOM ist natürlich neugierig, wohin dieses Jahr die Marketing (P)Reise geht. Auf Spiegel online stolperte MR. WOM heute über einen Beitrag der Werber Stefan Kolle und Fabian Frese zu den neuen “Kreativtiteln” in der Branche, die das digitale Business so mit sich bringt.

Dabei wird auch auf die Veränderung der Branche durch die digitale Transformation eingegangen (Zitate aus dem Artikel bei Spiegel Online):

Heute brauchen Marken und Produkte unendlich viele Fachleute, um sich Gehör zu verschaffen. […]

Es reicht nicht mehr, Werbebotschaften für Produkte in die Welt zu senden. Marken wollen selbst zum Gesprächsthema werden. Viele Filme, Apps und Events werden mit hohem technischen Aufwand einzig entwickelt, um im Netz für Gesprächsstoff zu sorgen.

Und es werden auch schöne Beispiele der über 3.000 Wettbewerbsbeiträge im Bereich Film genannt, von denen

mittlerweile weit über die Hälfte ausschließlich fürs Internet konzipiert wurden.

Die Welt des Marketings ist komplexer geworden. Doch auch wenn mit Online. Mobile, Social neue Möglichkeiten der Vernetzung mit dem Kunden bestehen, wird oft immer noch an den alten Denkmuster festgehalten.

Marketing for people

Das zeigt auch das inspirierende Video vom Vortrag von Keith Weed – Marketingleiter von Unilever – der gestern über das “Marketing for People” gesprochen hat.

Keith Weed zeigt darin tolle Beispiele, was Marketing (oder besser gesagt doch meist nur Werbung, was nur ein Teil des Ganzen ist) wie heute für Menschen machen kann – auch durch den Einsatz neuer Technologien.

Der Ansatz ist die Weiterentwicklung des bisherigen Unilever Denkens auf das Marketing: “Marketing at people – broadcasting” haben sie bisher gemacht, “Marketing with people” machen sie gerade (damit meint er sicher vor allem die Social Media Aktivitäten) und in Zukunft geht es um “Marketing for people”.

Dabei geht vor allem um (kreative) Ideen (Ideas), sprich gute Marken-Stories und Storytelling – Vertrauen (Trust), das die Marken durch Vernetzung mit dem Kunden erzeugen müssen – und um Transformation bisheriger Geschäftsmodelle hin zu einem nachhaltigen Zweck und Sinn für Menschen. Er nennt dies “connecting purpose with purchase” – und er ruft andere Marken auf – “we can do good and well for people” – dies zusammen, gemeinsam zu machen.

Der richtige Ansatz – aber noch stark werbegefärbt

Unilever geht den richtigen Weg im Marketing – das zeigt auch der Erfolg des Unternehmens. Doch dieser ist immer noch stark aus der Sicht der Marke geprägt: Brand Stories & Storytelling, Werbung als Content (Marketing), Produkte als Sinnstifter und Vernetzung mit dem Kunden, um bei ihm neues Vertrauen aufzubauen. Dabei erinnert “Marketing for people” etwas an den Ansatz der Kundenorientierung aus den 90er Jahren – was dann eigentlich ein Rückschritt wäre, wenngleich auf anderem Niveau.

Bei der Betrachtung von Keith Weeds fehlt etwas, das eigentlich bei Unilever schon da ist – zumindest sagt Unilever, dass sie es schon tun: Die Kollaboration mit dem Kunden – eben “Marketing with people”.

Und damit schliesst sich der Bogen zum o.g. Spiegelartikel: Gute Brand Stories, tolles Content Marketing, Vernetzung mit dem Kunden in Social Media ist aus Sicht der Werbemacher und Marken sicher erfolgreich, erzeugt jede Menge (sozial-medial skalierenden) Gesprächsstoff und steigert den Absatz mehr als das bisherige traditionelle Marketing.

Als Absender fungiert dabei jedoch immer noch die Marke, die sich inszeniert. Vielleicht erwartet man aber hier auch zu viel von Werbern und Werbetreibenden – in deren Welt muss das Ergebnis vielleicht auch so sein, sie können es sich nicht anders denken.

Allerdings könnte man noch mehr Potential entfalten, wenn man den Kunden statt der Marke auf die Bühne stellt und ihn tatsächlich auch mit einbezieht: Bei der Vermarktung (Word of Mouth), bei den Stories (User generated Content) und bei der Produktentwicklung (CoCreation).

Das erzeugt nicht nur mehr Vertrauen, sondern loyaleres Engagement und bessere Produkte mit menschengerechterem Nutzen – von Menschen für Menschen – durch und mit Menschen – und nicht nur mit anderen Marken. Denn letztlich weiss der Kunde es immer besser als eine Marke, welche Story er glaubwürdig wem erzählt und was er wirklich braucht.

Update 26.06.2015: Mein Seminarkollege an der Suisse Emex, Markus Gabriel von Angelink, hat speziell das Thema Content Marketing und die Anforderungen an Agenturen in seinem Artikel bei der Medienwoche (ebenfalls gestern) umfassend und treffend vertieft – als Ergänzung zu meinem Beitrag hier sehr empfehlenswert.

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AGOF Talk #WoM – das Branchentreffen zu Word of Mouth Marketing am 4. Mai in Berlin

Zuletzt war es ein wenig still hier im Blog bei MR. WOM. Das hatte auch einen guten Grund: MR. WOM durfte in den letzten Wochen – neben anderen Projekten – die AGOF (Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung e.V.)  bei den Vorbereitungen eines Word of Mouth Events programm-inhaltlich unterstützen:

Dem AGOF Talk zum Thema “Word of Mouth Marketing”, der am 4. Mai 2015 ab 17 h im Microsoft Atrium Berlin stattfinden wird.

http://de.amiando.com/eventResources/K/f/69AnzM3yifg62x/mainImage_zI0XSyxooB.gif

Bildquelle: AGOF Talk

Der AGOF Talk zu Word of Mouth ist als Branchentreffen aller Unternehmen konzipiert, die Word of Mouth als Marketingform einsetzen und anbieten, das zeigt allein schon das Line up der Partner & Sponsoren:

(Achtung – Werbung ein!) Ströer digital, AGOF Akademie, WOM bei Burda (freundeskreis.de), tools (Messe Berlin), Microsoft, Durchblick Seminare, mytest, Sternburg Bier, re:publica (#rp15), BVMM, new business, markenartikel, Gallup, Tchibo, MEC, aSSSociation und last but not least dem Deutschen Sweetup (Werbung aus!).

#WOM ist Programm

Neben MR. WOM werden am AGOF Talk zu “WoM” verschiedene hochkarätige Referenten Ihre Sichtweise zu Word of Mouth Marketing Entscheidern von Marken und Agenturen erläutern.

Besonders gespannt ist MR. WOM dabei auf den Vortrag von Dr. Wolfgang Merkle, Director Corporate Marketing bei Tchibo, welches mit der Plattform Tchibo Ideas als eines der ersten Deutschen Handelsunternehmen der Schweizerischen Migros mit ihrer Migipedia Plattform – seit 2010 Innovationsführer in Sachen Collaborative Marketing und Word of Mouth im deutschsprachigen Handel – nacheifert.

Die Migros hat mit einem ROI von 40 Mio. CHF bereits beeindruckenden Erfolge mit Migipedia erzielt – und hier ist noch nicht der ROI on WoM mit eingerechnet. Ob Tchibo von ähnlichen Erfolgen berichtet?

Aber auch die anderen Vorträge versprechen wertvolle Insights – ob nun die Sichtweise des Media Vermarkters Ströer digital, das Thema der Erfolgsmessung von WoM aus Sicht der Mediaagentur MEC oder Social Buzz Insights von Gallup. Der Vortrag von Microsoft schliesslich eröffnet ein neues Feld für Word Mouth – nämlich wie man die eigenen Mitarbeiter zu Weiterzählern machen kann.

Nach den Vorträgen wird dann Prof. Dr. Gerald Lembke, Präsident des Bundesverbandes Medien und Marketing (BVMM e.V.) zusammen mit Andreas Gebhard, dem Gründer & Geschäftsführer der am 5. Mai startenden re:publica das Thema Word of Mouth Marketing im kritischen Dialog betrachten und im Podiumgespräch mit den Referenten diskutieren.

Abgerundet wird der AGOF Talk am 4. Mai durch ein Live WoM Programm: Am Sweetup können die Teilnehmer Süssigkeiten geniessen und teilen und beim abschliessenden Schnick Schnack Schnuck Turnier der aSSSociation spielerisch Word of Mouth erleben – präsentiert von Sternburg Bier – einer Leipziger Biermarke, die (fast) ausschliesslich auf Word of Mouth im Marketing setzt.

Weitersagen & Teilen

Wer einen Event zu WoM macht, sollte natürlich auf das persönliche und digitale Weitersagen setzen – bitte sehr: MR. WOM freut sich, wenn Ihr den Artikel hier zum Event verbloggt, weiterzwitschert, facebooked, xinged und verlinkt usw. (oder einfach den Shortlink http://bit.ly/agof-talk-wom per Mail versendet).  Merci und Danke vorab für den WOM.

Der Hashtag für die Vorberichte, den Live WoM vom Event und Nachberichte lautet:

#WOMTalk

Ticketbuchung

Tickets können direkt hier im Blog (oder hier) über das Buchungformular unten gebucht werden. Weitere Infos zum Programm finden sich hier.

Buchung: AGOF Talk “Word of Mouth Marketing” am 4. Mai 2015 in Berlin

Konferenz – Online Event Management mit der Ticketing-Lösung von XING EVENTS

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Grüezi Neujahr – ob 2015 das Jahr der Mundpropaganda wird?

Um die gute Nachricht zum neuen Jahr gleich vorneweg zu nehmen: Wer 2015 im deutschsprachigen Raum auf Word of Mouth Marketing setzt, liegt vom Timing her voll im Trend. Und wer als Trendsetter bereits in 2014 auf Word of Mouth Marketing gesetzt hat, sollte dies auch in 2015 weiterverfolgen.

Denn 2015 wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Thema “WOM” weiter an Relevanz gewinnen – ob nun persönlich von Mund zu Mund oder online im Social Web.

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 Grafik: Ogilvy Social – Key Trends in Social Media 2015

Einige werden nun sagen: “Klar, der MR. WOM prophezeit das nicht ganz selbstlos, schliesslich lebt er (vom) Word of Mouth Marketing”. Doch MR. WOM kann das auch ein wenig belegen.

Welche Berichte, Blog- oder Newsbeiträge, Charts oder Vorhersagen man über den Jahreswechsel zu den Marketingtrends 2015 auch anschaut, häufig findet man die Schüsselwörter Referrals, Content Marketing (schön von Aldo Gnocchi hier zusammengefasst), Influencer Marketing, Storytelling, Social Share, Mobile und Big Data.

Überall steckt WOM drin

Nun, alle diese “Buzzwords” haben eine gemeinsame Metaebene bzw. ein Endergebnis: Word of Mouth.

Denn nichts anderes sind die Empfehlungen von Kunden (Referrals) oder digitalen Meinungsführern (Influencer) – identifiziert via Daten-Analyse (Big Data), die als nutzwertige Inhalte (Content Marketing) – idealerweise nutzergeneriert –  via offline-online-Schnittstelle (Mobile) im Social Web (Social Share) mit anderen geteilt werden – wofür sich gute Geschichten (Storytelling) natürlich am besten eignen.

Via Marie-Christine Schindler fand MR. WOM dann noch in den Digital Trends von Ogilvy Social ein paar schöne Thesen, die vieles über uns als Menschen im digitalen Miteinander (und damit die Zukunft von WOM in 2015) sagen:

Digital is an Extension of Identity: “We are what we share”

Trend Churn: “We share what we think others will be sharing”

Als soziale Wesen können wir also gar nicht anders, als (uns mit-) zu teilen. Denn in unserem sozialen (Online) Umfeld werden wir als das angesehen, was wir mit anderen teilen und wir teilen möglichst das, was uns am meisten soziale Anerkennung bringt.

Das kann sogar so weit gehen, dass sich der (zunehmend einflussreiche) Nutzer gegen das wendet, was er nutzt bzw. was ihm nützt – wie der Video-Netzwerk-Betreiber Medienkraft selber erfahren musste mit einem ihrem Top Videoblogger.

Denn auch wenn der Begriff “Social Media” zwar suggeriert, es wäre je Netzwerk (z.B. Facebook) “ein” Medienkanal, so besteht das gesamte Social Web (und jedes Netzwerk) tatsächlich aus Milliarden einzelner Medienkanäle (den Nutzern selbst mit einigen sehr reichweitenstarken prominenten Nutzern an der Spitze). Und diese haben zusammengenommen gerade online meist eine grössere Macht als etablierte (Massen)Medien oder Unternehmen.

WOM als Treiber des Marketing-Change

Darum wird Word of Mouth auch weiterhin eine wachsende Bedeutung im Marketing haben. Word of Mouth ist dabei – gerade durch die neue Kundenmacht – der wesentliche Treiber in der Veränderung des Marketings (wie auch der Unternehmen und ihrer Strategien) – weg vom Marketing-Mix hin zum Influencer Mix.

Mehr WOM Wirkung durch Werbung

Gleichwohl wird sich organisches Word of Mouth inbesondere Online schwer tun, eine hohe Sichtbarkeit zu erzielen – die Algorithmen von Facebook und demnächst dann wohl auch Twitter werden (verständlicherweise) etwas dagegen haben. Zudem kann ein oft in Quartalszahlen getakteter Marketingmanager nur schwer darauf warten, bis sich ein neues Produkt dann mal nach etwa einem Jahr erfolgreich organisch herumgesprochen hat.

Die Lösung heisst hier, dem WOM mit gekaufter Reichweite auf die Sprünge zu helfen – sprich die positiven, reputations- und kaufsteigernden WOM Empfehlungen und nutzergenerierten Earned Media Inhalte mit Werbemitteln (Anzeigen, POS Regalstopper, Native Ads etc.) in kurzer Zeit einem Massenpublikum bekannt zu machen.

Die Marketingtrends für 2015 (lt. MR. WOM)

Für MR. WOM gibt es daher in 2015 – neben dem generellen Marketingtrend zu mehr WOM – folgende Trends, die Marketingverantwortliche beachten sollten:

  1. Word of Mouth wird mobil – Smartphones sind der Konnektor zwischen der Offline Face-to-Face Empfehlungswelt und der Online WOM Welt
  2. Die Rolle der Werbung wird sich wandeln – nicht mehr Markenbotschaften stehen im Fokus sondern das Anregen,  Verstärken und die Weiterverbreitung von Word of Mouth und Earned Media Content mittels Storytelling wird Kernaufgabe der Marketingkommunikation werden
  3. Durch Word of Mouth als Treiber verändert sich der Marketing Mix hin zum Influencer Mix

 

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Word of Mouth & Werbung – ein Blick zurück nach vorn

Am 4. Dezember durfte MR. WOM sein letztes WOM Seminar im ausklingenden Jahr über Werbung als Starter und Verstärker von Word of Mouth bei der AGOF Akademie halten.

AGOF-WOM-Seminar

Auch dieses Mal wieder mit einem sehr engagierten und begeisterten Teilnehmerfeld aus Medien, Agenturen und Unternehmen.

Fazit & Ausblick

Besonders gefreut hat sich MR. WOM, dass das Seminar zur Verknüpfung von WOM & Werbung guten Anklang im Markt findet, wie einige Teilnehmerstimmen zeigen:

„Mark Leinemann alias MR. WOM hat in seinem Seminar bei der AGOF Akademie sehr anschaulich und praxisnah gezeigt, dass Word-of-Mouth-Marketing weit mehr ist, als das Generieren möglichst vieler Likes, sondern dass man wirklich mal dem König Kunde zuhören muss, um erfolgreich zu sein. Sehr spannend ist dabei der Ansatz, Word-of-Mouth-Zielgruppen zu operationalisieren und z.B. in den internet facts planbar zu machen. Für mich ist dieses Seminar auf jeden Fall weiterempfehlenswert.“

Dr. Anna Deisenberg | Datenressort Deisenberg | Dienstleistungen für Forschung und Analyse

Mr. WOM brennt für sein Thema. Ich habe in dem Seminar seine Überzeugung für WOM-Marketing gespürt. Das hat mir das Thema nochmal aus einer anderen Perspektive gezeigt und mir nützliche Argumente für gutes WOM-Marketing geliefert. Eine sehr gute Inspirationsquelle. Vielen Dank.

Sabrina Prumbs | Projektmanagerin WOM-Marketing | FactorNetwork GmbH

Die Seminarreihe zum “WOM durch Werbung” wird auch in 2015 fortgesetzt – es wird insgesamt vier offene Seminartermine geben (1 x pro Quartal). Daneben können bei der AGOF Akademie aber auch individuell Inhouse Seminare zu Word of Mouth Marketing und Werbung gebucht werden.

Die nächsten offenen WOM Seminare finden statt am:

Tragen Sie sich schon jetzt die Termine ein – oder besser noch: buchen Sie gleich Ihren persönlichen WOM Termin und lernen Sie, welche Relevanz WoM auf für Ihr Marketing hat und wie Sie Werbung als Starter und Verstärker von Word of Mouth strategisch planen und relevante WoM Zielgruppen erreichen können.

MR. WOM und die AGOF freuen sich über Ihre Teilnahme und den WOM mit Ihnen.

 

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Empfehlungen & WoM am “Schwarzen Freitag”

Heute beginnt in den USA der sogenannte “Black Friday“, der die Weihnachtskaufzeit einläutet. Und auch bei uns beginnt so langsam die Vorweihnachtszeit und damit eine der wichtigsten Zeiten für den Handel und viel Marken.

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Doch jedes Jahr ist es das Gleiche für den Konsumenten: “Für welches der vielen Angebote soll ich mich nur entscheiden?” Wie gut, dass die vielen Word of Mouth Empfehlungen anderer Konsumenten hier die Kaufentscheidung leichter machen.

Und die Bedeutung von WoM wird dieses Jahr wohl weiter ansteigen – offline wie im Social Web, wenn man zumindest den aktuellen  Prognosen und vergangenen Analysen glauben darf:

  • So wurden u.a. 278,000 Social Media Postings mit dem Hashtag “#blackfriday” gekennzeichnet
  • Twitter scheint generell ein beliebtes WoM Conversation Tool für den Black Friday zu sein, wie Zahlen aus 2012 zeigen

Wie im letzten Jahr werden auch dieses Jahr wieder die Marken den Black Friday für sich entscheiden, die mit Word of Mouth am Zero Moment of Truth punkten.

Passend zum anstehenden “Schwarzen Freitag” hat die WOMMA eine aktuelle Studie über den “Return on Word of Mouth” veröffentlicht, die zeigt, dass in den USA eines von acht WoM Gesprächen in Käufen resultiert und WoM eine Absatzwirkung auf rund 1/3 aller Käufe hat – oder in Zahlen ausgedrückt: Markenbezogene WoM Gespräche und Empfehlungen geniereren jährlich in den USA 6 Billionen US Dollar Konsumausgaben.

Die ganze Studie findet sich hier bei der WOMMA zum Download.

MR. WOM denkt, es ist nun langsam an der Zeit, dass sich Marketing- und Mediaentscheider im deutschsprachigen Raum langsam der Bedeutung von Word of Mouth bewusst werden sollten und ihre Budgets Ihres Marketing Mix hin zum Influencer Mix umschichten sollten.

Vorweihnachtliche Grüsse, gute Empfehlungen und frohes Shopping!

 

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Nutzung von Online-Bewertungen: Der Mix macht es

Die Relevanz von Online-Bewertungen für die Produktauswahl von Konsumenten steigt stetig an. Laut dem deutschen Branchenverband Bitkom hat mehr als jeder zweite Internetnutzer bereits seine Meinung im Netz veröffentlicht.

Für viele Händler, Marken und Dienstleister sind dabei vor allem die positiven Bewertungen entscheidend, da sie davon ausgehen, dass Online Nutzer sich bei ihrer Kaufentscheidung im Netz nur an den besten Online-Bewertungen orientieren.

Daher verwundert es wenig, dass Anbieter mit allen Mitteln versuchen negative Bewertungen zu verhindern. So gibt es immer wieder Klagen vor Gericht von Online Händlern und anderen Anbietern zu negativen Bewertungen, die jedoch regelmässig abgeschmettert werden, wie das aktuelle Urteil des deutschen Bundesgerichtshof (BGH) zur Online-Bewertung von Ärzten zeigt.

Ein anderer Weg ist, die Online-Bewertungen zu filtern und nur die besten Bewertungen anzuzeigen – was jedoch ebenfalls lt. Urteil als “irreführend” gilt.

 

Studie zeigt differenziertes Nutzerverhalten bei Online-Bewertungen

Der Versuch von Firmen, negative Bewertungen zu verhindern, mag evt. aus Sicht der Anbieter statthaft sein, er führt jedoch in eine Sackgasse, wie eine aktuelle Studie der Freien Universität (FU) Berlin und des Marken- und Empfehlungsportals Kjero.com zeigt.

Konsumenten nutzen nämlich höchst unterschiedlich Online-Bewertungen und verhalten sich je nach  Nutzertypen nicht entsprechend der Annahmen vieler Produkt- und Service-Anbieter und Marketingdienstleister.

Auch sind sich viele Online Nutzer mittlerweile der Manipulation und Fälschungen bei Online-Bewertungen bewusst und wissen damit umzugehen, wie z.B. dieses Video und die Kommentare dazu hier zeigen:

“Die Studie sollte Licht in das Dunkel um den individuellen Umgang mit Online-Bewertungen bringen“ so Sabrina Gottschalk und Alexander Mafael, wissenschaftliche Mitarbeiter am Marketing-Department der FU Berlin und Autoren der Studie, „denn die Diskussion um dieses Thema beschäftigte sich bisher kaum mit der Typologie ihrer Nutzer.“

Für die Studie wurden in Deutschland, Österreich und der Deutsch-Schweiz insgesamt 2.732 Nutzer von Kjero.com befragt. Auf Kjero.com können Konsumenten neue Produkte entdecken, ausprobieren und ihre Erfahrungen und Meinungen dazu mit anderen teilen (Transparenzinfo: MR. WOM ist Partner von Kjero.com).

 

Die Ergebnisse der Studie im Überblick

Die Teilnehmer der Studie gaben an, dass sie mehrheitlich Online-Bewertungen positiv gegenüberstehen und diese vornehmlich zur Kaufinformation und zur Produktverwendung nutzen.

Glaubwürdigkeit-Bewertungen

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Allerdings sind sich die Befragten auch darüber bewusst, dass es eine große Anzahl gefälschter Bewertungen im Internet gibt.

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Dabei zeigten sich Unterschiede zwischen Deutschen, Österreichern und Deutsch-Schweizern: Deutsch-Schweizer nutzen weniger stark Online-Bewertungen für Kaufentscheidungen als Deutsche, sind am wenigsten skeptisch in Bezug auf mögliche gefälschte Bewertungen und sind sich am wenigsten stark der großen Anzahl von Online-Bewertungen bewusst.

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Österreicher hingegen beurteilen etwas skeptischer die Glaubwürdigkeit von Online-Bewertungen als Deutsche und Deutsch-Schweizer und legen mehr Wert auf die soziale Interaktion bei der Nutzung von Online-Bewertungen.

 

Vier Nutzertypen von Online-Bewertungen

Insgesamt identifiziert die Studie länderübergreifend vier Nutzer-Typen von Online Bewertungen:

  • Die „vielseitigen Intensiv-Nutzer“, die sich sehr intensiv mit Online-Bewertungen auseinander setzen
  • Die „unentschiedenen Skeptiker“ mit indifferenter Einstellung zu Online-Bewertungen
  • Die „moderaten All-Round-Nutzer“, die eine häufige Nutzung von Online-Bewertungen zeigen
  • Die „selektiven Strategen“, die sich hauptsächlich auf negative Bewertungen mit klaren Argumenten sowie auf Sterne-Rankings fokussieren

Nutzertypen-Online-Bewertungen

Insbesondere die Gruppe der „selektiven Strategen“ dürfte aufgrund ihres stark unterschiedlichen Nutzungsverhaltens zu den anderen Gruppen ein hohe Bedeutung für Firmen haben, denn sie bildet mit knapp 31% die zweitgrösste Gruppe unter den Befragten.

 

Bedeutung für das Marketing

Für Marken und Marketinganbieter, die immer nur auf beste 5-Sterne-Ratings und Top-Rezensionen in der Kommunikation setzen, kann das differenzierte Nutzerverhalten fatale Folgen haben, da die sehr guten Produktbewertungen unter Umständen für einen Teil der Online-Nutzer nicht die hohe Relevanz haben, die viele Firmen bislang angenommen hatten.

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Viele Konsumenten suchen nämlich nach negativen Bewertungen nicht, um einen Kauf zu vermeiden, sondern um vor der Kaufentscheidung abzusichern und vorhandene positive Bewertungen besser einzuordnen. Finden sie keine negativen oder differenzierten Bewertungen vor, dürften sie eher davon ausgehen, dass die Bewertungen übertrieben oder gefälscht sind.

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Die Studie bestätigt damit aus Nutzersicht Erkenntnisse anderer Studien, wie z.B. von Big Social Media, die herausgefunden hat, dass sich Produkte mit 4,5 Sternen dreimal besser verkaufen als reine 5 Sterne Produkte.

 

Empfehlungen für Markenanbieter, Händler und Dienstleister

Markenhersteller, Dienstleister und Händler sollten daher beachten, dass für die Nutzer nicht unbedingt nur positive Bewertungen entscheidend sind, sondern für die Gesamtbeurteilung einer Produktauswahl vor dem Kauf vor allem authentische, qualifizierte und auch negative Bewertungen wichtig sind.

Ist dies nicht gegeben, kann die Glaubwürdigkeit sinken – wie das Beispiel der meist sehr positiven Bewertungen der Vine-Club-Mitglieder von Amazon zeigt, deren Glaubwürdigkeit lt. einem Bericht der Verbraucherzentrale in NRW unter normalen Nutzern in Verruf geraten ist.

Die Studie hat eine hohe Relevanz für die Word of Mouth und Empfehlungsmarketing Branche: Viele Unternehmen setzen alles daran, nur die besten Online-Bewertungen zu erhalten oder nach außen darzustellen. Die Studie zeigt nun, dass es auf die Qualität und Vielfalt der Online-Bewertungen ankommt und nicht unbedingt auf Quantität oder positivste Tonalität.

MR. WOM empfiehlt Unternehmen

  • Setzten Sie nicht auf Vorfilterung, Zensur oder Fälschung von Online Bewertungen
  • Sorgen Sie für ehrliches, authentisches, umfassendes und differenziertes Feedback Ihrer Kunden
  • Präsentieren sie auch schlechte(re) Online-Bewertungen transparent und vollständig im Web

Denn auch eine große Zahl negativer Bewertungen kann nützlich für ein Unternehmen sein, wie das Beispiel des Konfitürenherstellers Darbo zeigt. Als ein neues Darbo-Produkt negativ von den Kjero-Nutzern beurteilt wurde, passte der Hersteller das Produkt entsprechend den Vorschlägen der Kjero Nutzer an und hatte damit dann Erfolg:  Das durch die Verbraucher verbesserte Produkt bekam die Auszeichnung „Bestes Produkt des Jahres“ von cash.at.

Passend zu den Studienerkenntnisse bietet Kjero.com mit „Kjero eReviews“ ein spezielles Online-Bewertungs-Management an, das Markenartiklern und Online-Händlern in Lage versetzt, qualifiziertes und vielfältiges Kundenfeedback in Form von Reviews und Ratings zu generieren und im Markenuniversum wieder auszuspielen.

Die Zusammenfassung der Studie inkl. Infos zum Kjero.com Angebot findet sich auf Slideshare:

Die komplette Studie kann bei Kjero.com per Mail angefordert werden: sales(at)kjero.com

 

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BEST of WOM an der dmexco 2014

Vergangene Woche durfte MR. WOM wieder an der dmexco 2014 einige Kilometer “abspulen”. Die Digitalmarketing Messe gehört ja mittlerweile zum Pflichtprogramm für alle Marketinginteressierten und -involvierten.

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Auch dieses Jahr war die Messe wieder für ein paar “wommige” Highlights gut, es gab jede Menge inspirierende Vorträge (leider zu viele, um alle zu besuchen, zum Glück gibt es einige auf Video) und die dmexco brach mal wieder ihre eigenen Rekorde vom Vorjahr. Und natürlich gab es daneben auch noch das übliche Messe-Tam-Tam und Bling-Bling mit Standparties, lauter Musik, Promis, Besuchergedränge, Tonnen von Flyern und Give-Aways.

Um nicht unnötig abgelenkt zu sein, fokussierte MR. WOM sich dieses Mal auf der Messe ausschliesslich auf Word of Mouth spezifische Themen und Gespräche. Aber fangen wir mal der Reihe nach an:

WOM Anreise

Einige dmexco Anreisende (bzw. die Leute, die selbige abholen durften) wurden am Flughafen Köln-Bonn durchaus mit weitererzählbarer Werbung der RheinEnergie begrüsst:

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Das setzt sich dann am Morgen des ersten dmexco Tages fort: Man kommt aus dem “Bähnchen” – wie die Kölner ihre meist oberirdische “U-Bahn” bzw. Strassenbahn nennen – und wird an der Ampel bereits mit Flug-Schaum beglückt. Das macht natürlich neugierig – wer badet denn da?

Die Lösung ist schnell gefunden: Der Schaumschläger ist wohl Twitter, die per Schaum-Maschine munter Hashtags aus Badeschaum in die Luft blasen.

Der eine mag es weitererzählbar finden, andererseits stellt sich die Frage, welches Bild Twitter mit der wenig nachhaltigen Schaumschlägerei schnell platzender Luftblasen vermitteln möchte?

Nachdem der Twitter-Schaum vom Anzug gewischt war, begab sich MR. WOM dann an den Stand der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (AGOF), zur Vorbesprechung seines dmexco Vortrages zum Thema “Werbung als Starter und Verstärker von Word of Mouth planbar machen” und um seine speziellen WOM Starter Kits abzugeben.

Mit Werbung zum WOM

Danach war es dann auch schon Zeit für einen Besuch des Worklab Vortrages der GroupM Mediaagentur MEC zu “Word Of Mouth by MEC: How Votum creates Consumer-Generated Reviews for Your Content Marketing”. MEC Deutschland hat basierend auf den (veralteten) Nielsen Daten einen Ansatz und mit mein-votum.com eine Lösung entwickelt, um eWOM in Form von Online Reviews zu erzeugen, um Online Kaufentscheidungen zu beeinflussen.

“More than 90% of us trust the opinion of our peers, and more than 70% consider reviews as a trusted source of information just shows how important those reviews are. However, as long as they are fixed on a retailer’s website, reviews will never become a useful asset to work with. That is why MEC have developed a process to foster shareable product reviews combined with a scalable reach among a selected target audience.”

Dabei setzt MEC anders als etablierte Word of Mouth Marketing Qualitäts-Anbieter wie Kjero.com nicht auf ein Panel von qualifizierten und erprobten Produkttestern als beste Weitererzähler und Bewerter, sondern rekrutiert über eine CPL (Cost-per-Lead) Online Kampagne jeweils immer wieder neue Online Reviewer, die dann in einer sehr einfachen Produkttestkampagne das Produkt bewerten sollen.

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Ziel ist dabei jedoch nicht vorrangig die Erzeugung von Word of Mouth, sondern hauptsächlich die Erzeugung von Reviews als user-generated-content, der dann als Content wiederum via Werbung und Markenwebsite weiter distribuiert werden soll. Dazu sollen schon 100 Online-Bewertungen ausreichen, so die MEC.

Kritische Betrachtung

Der Ansatz von MEC blieb natürlich nicht ohne Kritik. Da eine detaillierte Diskussion den Rahmen dieses Blogbeitrags jedoch sprengen würde, sind hier nur kurz die wichtigsten Kritikpunkte aufgeführt:

  • Der Ansatz selbst ist nicht neu – Anbieter wie Kjero.com empfehlen dieses Vorgehen bereits seit Jahren ihren Kunden zu Vor- und Nachbereitung umfassender WOM Kampagnen und haben dafür bereits innovative Lösungen konzipiert, die weit über den Ansatz der MEC hinausgehen.
  • Es verwundert doch ein wenig, dass der MEC Ansatz auf veralteten Nielsen-Zahlen von 2011 basiert statt auf den aktuellen von 2013 (die “nur” 64% Glaubwürdigkeit für eWOM ausweisen statt die von MEC angegebenen “more than 70%”).
  • Last but not least: Die MEC eigene WOM Plattform VOTUM könnte als Wettbewerb zu bestehenden WOM Media Angeboten (wie sie u.a. auch viele Verlage anbieten) gesehen werden, das ggf. Interessenskonflikte in der unabhängigen WOM-Mediaberatung für Marken erzeugen könnte.

Eine detaillierte Auseinandersetzung folgt noch in einem weiteren Blogbeitrag in den kommenden Wochen, denn der Ansatz – bei aller Innovation – birgt weitere Schwächen.

Viele Wege führen zum WOM

Andererseits führen viele Wege zum WOM – ob nun zu Qualitäts-WOM via Panel á la Kjero.com oder zu eher quantitativen WOM light. Daher ist der Vorstoss von MEC auch zu begrüssen. Immerhin nimmt mit der MEC als GroupM Tochter erstmals ein grosser Marktplayer sich des Themas von einer eher holistischen Sicht aus an und treibt damit auch die Entwicklung von Word of Mouth im Mix mit Werbung voran.

MEC war übrigens nicht der einzige Messeaussteller, der WOM in diesem eher einfachen Kontext sieht. Auch Ströer digital stellte an der dmexco ein ähnliches WOM System vor – und das Interesse daran war durchaus sehr gross, wie der überfüllte Saal zeigte.

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Beiden WOM Anbietern war dabei eines gemein: Sie setzen auf ein eher einfaches, teils an Sampling 2.0 erinnerndes Quantitätskonzept ohne eigenes Testerpanel, das aber in einen umfassenden Cross-Channel-Ansatz eingebettet ist, der auf Werbung als Quelle von WOM setzt und verstärken den erzeugten WOM wiederum durch Werbung.

Das macht Sinn aus Sicht eines Werbevermarkters wie auch einer Mediaagentur, deren Fokus nach wie vor die Werbung und nicht Word of Mouth ist. Und es wird sicher auch WOM erzeugen, wenngleich evt. auch nicht so nachhaltig und umfangreich als mit qualifiziertem Weitererzähler-Panel – was aber erst dann die ersten Fallbeispiele zeigen werden (die noch nicht vorhanden waren).

Dass dieser Ansatz erfolgreich sein kann, zeigen Zahlen aus den USA: Eine Untersuchung des Marktforschers KellerFay ergab, dass durchschnittlich 25% aller “brand related conversations” in den USA durch Werbung initiiert werden.

Allerdings steht und fällt ein solcher Ansatz mit der Werbe-Adressierung der geeigneten Zielgruppen und der richtigen Planung im Kontext von WOM und Werbung.

Werbung als Starter und Verstärker von Word of Mouth planbar machen

Passend dazu stellte MR. WOM am dmexco Donnerstag auf dem Stand der AGOF einen synergetischen Ansatz für eine gezielte Planung von Werbung als Quelle und Verstärker von Word of Mouth vor, der mit den Daten der AGOF internet facts Studie arbeitet und mit dem sich sowohl spezifische WOM Zielgruppen und Empfänger – von MR. WOM als “Word of Mouth Influencer Groups (WOMMIGs)” bezeichnet – wie auch die relevanten  Medien ermitteln lassen.

Der Vortrag gab einen Einblick aus dem aktuellen Tagesseminar zum Thema “Word of Mouth planbar machen”, das MR. WOM bei der AGOF als freier Trainer geben darf:

 

Die nächsten offenen Seminare finden am 7. Oktober, 7. November und 4. Dezember 2014 statt. Interessenten (z.B. Agenturen) können bei Bedarf auch eigene Inhouse-WOM Trainings buchen.

Mit dem Planungs-Ansatz, den MR. WOM zusammen mit der AGOF Akademie (mit besonderem Dank an Dirk Engel) entwickelt hat, können erstmals Zielgruppen der in der AGOF vertretenen Online-Medien als Starter und Empfänger von WOM identifiziert und adressiert werden. Werbung als Quelle von WOM wird damit gezielt über Online Display Werbung planbar.

Ob allerdings eine CPL Kampagne – die meist über Online Media Anbieter wie Google (Adwords) oder Facebook  (Facebook Ads) ausgespielt werden – ebenso planbar ist, ist offen. Fraglich ist auch, ob CPL Kampagnen ein kostengünstiger Weg sind, die richtigen Online-Reviewer zu rekrutieren.

MR. WOM kann hier nur auf seine eigene Erfahrungen mit Brand owned WOM Kampagnen zurückgreifen: Bei diesen in 2012 durchgeführten Kampagnen ohne erprobtes Testerpanel war die Testerrekrutierung via CPL Werbung wenig vielversprechend und wesentlich teurer als alternative Rekrutierungsmethoden, und die via CPL generierten Tester hatten eine geringere Qualität sowohl in punkto WOM Verbreitung als auch in Bezug auf die Quantität wie Qualität der erzeugten Online-Reviews.

 

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